Altona wird Klimaschutz-Bezirk

Alle bezirklichen, gewerblichen und privaten Akteur*innen müssen ihren Teil zum Klimaschutz beitragen, heißt es in der Resolution zur Klimakrise, die in der Bezirksversammlung Altona am 24.10.2019 mit großer Mehrheit verabschiedet wurde.

Mit der Resolution erkennt der Bezirk Altona nicht nur die globalen Klimakrise an, sondern verdeutlicht auch, dass dringend gehandelt werden muss: Das vom Bezirksamt bereits erarbeitete Klimaschutzkonzept soll nun umgesetzt werden und den Bezirk Altona zum Vorreiter beim Klimaschutz machen.

Benjamin Harders, Sprecher für Klimaschutz der GRÜNEN Fraktion Altona: „Alle in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen erkennen gemeinsam den Ernst der Lage an: Wenn wir das in Paris vereinbarte Ziel, den Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, nicht erreichen, droht die Klimaerhitzung durch das Erreichen kritischer Kipppunkte zu einem sich selbst verstärkenden Prozess zu werden. Weite Teile der Erde könnten unbewohnbar werden. Nur durch schnelles und wohlüberlegtes Handeln können wir die Gefahren abmildern. Das Bezirksamt geht mit gutem Beispiel voran und berücksichtigt den Klimaschutz künftig bei sämtlichen Maßnahmen. Wir wollen mit der kontinuierlichen Umsetzung des Altonaer Klimaschutzplans alle Akteur*innen im Bezirk motivieren, einen ambitionierten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und damit Altona zum Klimaschutz-Bezirk machen.“

Konkret bedeutet das: Künftig stellt das Bezirksamt bei sämtlichen klimarelevanten Beschlussvorlagen in den zuständigen Fachausschüssen die jeweilige Auswirkung dar. Alle geplanten baulichen Maßnahmen des Bezirks sollen hinsichtlich ihrer Auswirkungen aufs Klima überprüft werden.

Der Senat wurde zudem aufgefordert, ein Klimaschutzgesetz zu verabschieden, sich für die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens einzusetzen und ein Online-Portal einzurichten, das die eingesparten Emissionen grafisch darstellt.

Hintergrund:
Auf der Erde besteht die akute Gefahr einer katastrophalen Klima-Erhitzung und damit eine Gefahr für das Leben der Menschen. Die bislang global und lokal geplanten Maßnahmen reichen nicht aus, um den Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau, zu begrenzen. Nationen, Städte, Kommunen, Gewerbe und Zivilgesellschaft müssen die Dramatik der Klima-Erhitzung anerkennen und das Menschenmögliche tun, um die Emission von klimawirksamen Gasen in kürzester Zeit erheblich zu reduzieren. Nur durch schnelles und wohlüberlegtes Handeln können wir die Gefahren abmildern. Mit der Anerkennung des globalen Klimanotstands wird die Dringlichkeit des gemeinsamen Handelns verdeutlicht. Wir müssen deshalb unverzüglich lokal handeln.

Der Bezirk Altona hat die Dringlichkeit erkannt. 2018 wurde unter breiter Beteiligung der Bürger*innen das Integrierte Klimaschutzkonzept Altona erarbeitet und am 8. Januar 2019 fertiggestellt. Mit zahlreichen Maßnahmen soll der Klimaschutz auf bezirklicher Ebene umgesetzt werden und übergeordnete wirksame Klimaschutzmaßnahmen eingefordert werden.

Außerdem wird der Bezirk alles tun, um die Folgen der bereits unvermeidlich gewordenen Klimaerwärmung für die Menschen in Altona abzumildern. Schließlich sollen Gewerbe und Zivilgesellschaft vernetzt und motiviert werden, um sich mit eigenen Maßnahmen an der Umsetzung zu beteiligen.