Elbchaussee sorgt für besseres Klima

Mehr Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf der Elbchaussee: Die Elbchaussee erhält im Zuge der Erneuerung der Trinkwasserleitung erstmals Radverkehrsinfrastruktur. Der Umbau im westlichen Bauabschnitt bis Parkstraße hat jetzt begonnen und dauert rund drei Jahre.

Eine umfassende Bürger*innenbeteiligung ging der Planung voraus. Deutlich wie nie zuvor zeichnete sich ab: die Menschen wünschen sich auch auf der Elbchaussee bessere Bedingungen für den Umweltverbund. Kopenhagener Radwege kamen erstmals ins Spiel. Doch in der Schlussverschickung für den Teil der Elbchaussee in Nienstedten schien zunächst kein Platz für abgesetzte Radwege vorhanden zu sein. Nach der Bürgerschaftswahl in 2020 konnten Dank des GRÜNEN Verkehrs- und Mobilitätswendesenators Anjes Tjarks entscheidende Verbesserungen an der Planung vorgenommen werden. Die Elbchaussee erhält künftig drei Besonderheiten:

1. Dort wo in der vorherigen Planung noch Radfahrstreifen vorgesehen waren, sollen nun vom Gehweg und von der Fahrbahn abgesetzte Radwege nach Kopenhagener Vorbild entstehen. Mit 1,85 Meter bis 2,20 Meter Breite weisen sie noch nicht ganz Idealmaße auf. Doch ein guter Anfang ist gemacht, der Vorbild für den Rest der Elbchaussee in Othmarschen und Ottensen sein dürfte, wo die Breite der Straße deutlich mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr ermöglicht. Die Planung für den Rest der Elbchaussee beginnt dieses Jahr.

2. Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn verdeutlichen in schmalen Abschnitten mit Mischverkehr, dass Radverkehr auf der Fahrbahn erwünscht ist und respektiert werden soll. Die Piktogrammkette hat zwar rechtlich keine Bedeutung, da es sich nicht um Verkehrszeichen gemäß StVO handelt. Sie ist aber ein deutlicher Appell an das Miteinander im Straßenverkehr. Dies könnte sich auch positiv auf dem Überholabstand auswirken.

3. Das neue Verkehrszeichen „Überholverbot einspuriger Fahrzeuge“ soll zwischen Jenischpark und Parkstraße streckenweise aufgestellt werden, da dort nur auf einer Seite Platz für die Einrichtung eines Radwegs vorhanden ist. Es wird spannend, ob das Verkehrszeichen in der Praxis auf eine ausreichende Akzeptanz stoßen wird.

Eine Tempo 30-Strecke soll aufgrund der Gefahrenlage im Bereich des Hotels Louis C. Jacob angeordnet werden. Weitere denkbare Tempo 30-Strecken, etwas am Jenischpark, können nach dem Umbau von der Straßenverkehrsbehörde geprüft werden.

Die neu zu bauende Radverkehrsführung ist eingebettet in eine notwendige Grundsanierung der Elbchaussee und vor allem auch der darunter führenden Leitungen. Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), HAMBURG WASSER (HW), Stromnetz Hamburg (SNH) und Gasnetz Hamburg (GNH) sanieren die Elbchaussee in enger Koordination als INFRACREW HAMBURG. Durch die Kooperation der Baulastträgerinnen verkürzt sich die Bauzeit um mindestens drei Jahre. Für eine optimale Koordinierung der Baumaßnahmen wird zudem sehr eng auch mit Wärme Hamburg zusammengearbeitet, die im Bereich Elbchaussee Leitungsführungsarbeiten durchführen. Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg erklärte hierzu, dass mit dem Bau einer Fernwärmeleitung vom Energiepark Hafen unter der Elbe hindurch, der Querung der Elbchaussee auf Höhe der Parkstraße und Anschluss der Leitung an die vorhanden Fernwärmeleitung in Bahrenfeld die Stilllegung des Kohlekraftwerks in Wedel bis 2025 ermöglicht werde: „Damit wird der größte Einzelbeitrag zu Hamburgs Klimazielen geleistet.“ Um die Auswirkungen der Baumaßnahme auf den Straßenverkehr und die Anlieger so gering wie möglich zu halten, finde eine enge Abstimmung mit dem Infracrew-Projekt Elbchaussee statt. Mobilitätswende und Klimaschutz laufen also auf der Elbchaussee im wahrsten Sinne des Wortes zusammen.