Sternschanze: Massencornern stoppen – Ansteckungsgefahr!

Dicht an dicht stehen die Menschen auf der ‚Piazza‘, dem Schulterblatt, der Susannenstraße. Über Stunden hinweg missachten sie jegliches Abstandsgebot – in Covid-19-Zeiten setzen sie damit nicht nur sich, andere Gäste und die Gastronom*innen, sondern auch die Bewohner*innen des Stadtteils einem erhöhten Infektionsrisiko aus. Aufgrund eines im Hauptausschuss einstimmig angenommenen Antrags ist das Bezirksamt nun aufgefordert, die Polizei auf dem Wege der Amtshilfe zu entschlossenem Handeln zu veranlassen.

Nachdem sich der Stadtteilbeirat Sternschanze vergangenen Mittwoch mit einem eindringlichen Appell an den Ausschuss für regionale Stadtteilentwicklung und Wirtschaft gewandt hatte, kam nun die Reaktion der Politik: So sollen eng zusammenstehende größere Personenansammlungen etwa vor Kiosken aufgelöst werden. Auch soll fortlaufend beobachtet werden, ob ggf. an den Wochenenden, an denen besonders viele Menschen kommen, Alkoholverkaufsverbote und Platzverweise ausgesprochen werden müssen. Bereits in der Nacht vom Freitag auf Samstag ging die Polizei erneut gegen das Verhalten in der Sternschanze vor. 

Holger Sülberg, Vorsitzender im Altonaer Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz und Mitglied im Ausschuss für regionale Stadtteilentwicklung und Wirtschaft: „Wir unterstützen die Polizei bei ihren Maßnahmen gegen das Cornern während der Corona-Pandemie. Wünschenswert wäre ein noch früheres Eingreifen, bevor sich große Menschenansammlungen auf engem Raum bilden. Die Situation der letzten Wochenenden darf sich in den kommenden Wochen nicht wiederholen. Allen Besuchern und Besucherinnen sollte klar sein, dass sie sich und andere beim Cornern nach wie vor einem hohen Risiko aussetzen. Sollte sich die Sternschanze zu einem Hot-Spot von Corona entwickeln, wären die Folgen für die lokale Wirtschaft fatal und die Infektionsketten kaum nachvollziehbar.“

Patrick Müller-Constantin, SPD, Mitglied der Bezirksversammlung Altona: „Beim Abholen meiner Tochter von Freunden am Schulterblatt Donnerstag 19 Uhr war es so eng und die Bierflaschen der Gäste fast in meiner Nase auf dem schmalen Gehweg. Wir wollen niemandem den Spaß verbieten, dennoch ist der Schutz aller BewohnInnen, Gäste, den Kolleginnen und den Kollegen der Polizei für uns erste Priorität. Wir wollen keine zweite Corona-Welle in der Schanze starten lassen.

Karsten Strasser, Altonaer Bezirksabgeordneter DIE LINKE: „Angesichts der fortbestehenden Infektionsgefahr halten wir ein frühzeitiges polizeiliches Einschreiten bereits bei Bildung von Ansammlungen für dringend geboten. Dies schließt ein möglichst schnelles Unterbinden des Außer-Haus-Verkaufs von Alkohol mit ein.“